Milchkrise: Bauern wollen keine staatlichen Hilfen

Der Bauernbund Brandenburg bezweifelt den Sinn der heute in Nauen und Mittenwalde geplanten Demonstrationen gegen schlechte Milchpreise. „Der Landesbauernverband lässt seine Mitglieder ins Leere laufen, so lange er keine konkreten Forderungen stellt", bemängelt Bauernbund-Vorstand Jens Gerloff. Allgemeine Formulierungen wie „Sicherheitsnetz" würden nicht helfen, meint der 51jährige Landwirt aus Teetz in der Prignitz: „Man fragt sich, warum der Bauernverband nicht die vom BDM vorgeschlagene vorübergehende Deckelung der Milchproduktion unterstützt." 

Scharf kritisierte der Bauernbund die gleichzeitigen Bestrebungen des Deutschen Bauernverbandes, beim heute beginnenden Sondergipfel der EU-Agrarminister Liquiditätshilfen, Bürgschaften und Steuerstundungen für in Existenznot geratene Betriebe durchzusetzen. Gerloff: „Das nützt doch nur den Vollgas-Betrieben vor allem in Nordwestdeutschland, die mit ungesunden Wachstumsschritten die Überproduktion und damit die schlechten Preise erst verursacht haben." Unter der Milchkrise würden alle Milcherzeuger leiden, auch diejenigen, die solide wirtschaften und nicht immer nach staatlichen Hilfen schreien.