Bauernbund bezeichnet Kreisreform als bürokratischen Zentralismus

Der Bauernbund Brandenburg hat an die Landtagsabgeordneten aus den ländlichen Regionen Brandenburgs appelliert, die von der Landesregierung geplante Kreisgebietsreform abzulehnen. „Der Entwurf von Rot-Rot ist ein Dokument des bürokratischen Zentralismus und beruht auf der falschen Annahme, größere Strukturen würden effizienter arbeiten“, sagte Bauernbund-Vorstand Marco Hintze. Tatsächlich würden durch die ökonomisch völlig sinnlose Neugliederung Arbeitsplätze und damit Kaufkraft aus ländlichen Regionen abgezogen, kritisiert der 44jährige Landwirt aus Krielow bei Werder: „Für ohnehin wirtschaftsschwache Kleinstädte wie Perleberg, Prenzlau oder Herzberg wäre ein solcher Aderlass schwer zu verkraften, die gesamte Umgebung müsste darunter leiden.“

Als wichtigste Wirtschaftsbranche im ländlichen Raum habe die Landwirtschaft ein Interesse daran, dass die Mitwirkung in den kommunalen Gremien nicht bereits an langen Anfahrtswegen scheitert, so Hintze weiter: „Wenn sich der Staat schon mit unseren Steuergeldern so eine aufwändige Verwaltung leistet, dann sollte diese wenigstens bürgernah organisiert sein.“