Der Bauernbund Brandenburg e.V. ist die Landesgruppe der FREIEN BAUERN. Er vertritt fachkundig und unabhängig die Interessen der bäuerlichen Familienbetriebe im Land und hat aktuell 470 Mitglieder.

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FREIE BAUERN Brandenburg für Schutz landwirtschaftlicher Flächen: Photosynthese statt Photovoltaik

Nur auf Grenzertragsstandorten sinnvoll: Beim Zubau von Freifächensolaranlagen sollten landwirtschaftliche Kriterien berücksichtigt werdenNur auf Grenzertragsstandorten sinnvoll: Beim Zubau von Freifächensolaranlagen sollten landwirtschaftliche Kriterien berücksichtigt werdenDie FREIEN BAUERN Brandenburg haben der Landesregierung angeraten, ihre Empfehlung von Solarparks auf ertragreichen Böden zurückzunehmen. „Zum Schutz der heimischen Lebensmittelproduktion halten wir es für dringend geboten, die zuletzt im August 2023 herausgegebene Arbeitshilfe für Kommunen zur Ausweisung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen grundlegend zu überarbeiten“, sagte FREIE BAUERN-Vizepräsident Lutz Wercham. Die technische Gewinnung von Sonnenenergie auf landwirtschaftlichen Flächen komme aus ökonomischen Gründen nur ausnahmsweise und nur auf Grenzertragsstandorten in Frage, argumentiert der 38jährige Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oder-bruch: „Wir sollten uns immer wieder vergegenwärtigen,  dass es sich bei der Photosynthese unserer Nutzpflanzen bereits um die effizienteste denkbare Gewinnung von Sonnenenergie handelt und die heimische Lebensmittelproduktion im Krisenfall höhere Systemrelevanz besitzt als alles andere.“

Konkret möchten die FREIEN BAUERN den Kriterienkatalog ändern, den die brandenburgische Landesregierung kommunalen Entscheidungsträgern an die Hand gibt, die mit Planungen für Solarparks konfrontiert werden. „Die Nähe der Flächen zu die Landschaft zerschneidenden Verkehrswegen unabhängig von deren landwirtschaftlichem Ertragswert sollte kein Positivkriterium mehr sein, genau wie die Erschließung von Moorflächen im Zusammenhang mit einer Wiedervernässung“ wünscht sich Wercham und fordert insbesondere die Bodenfruchtbarkeit als zusätzliches Negativkriterium: „Flächen mit einer Bodenwertzahl von 25 aufwärts sollten grundsätzlich nicht mehr für eine Bebauung mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen vorgesehen werden.“

Solarparkplanungen von in der Regel überregionalen Investoren führen zu Interessenkonflikten auf den Dörfern, die auch vor dem Berufsstand nicht halt machen, weiß Wercham: „Für einige Berufskollegen stellen sich solche Planungen als vorteilhaft dar, andere können sich nicht gegen ihre Verpächter stellen.“ Als Berufsorganisation müssten die FREIEN BAUERN, die sich in der Vergangenheit gerade in Brandenburg massiv gegen neue Braunkohle-Tagebaue gewehrt haben, jedoch auf einer gesamtgesellschaftlich verantwortbaren Energiewende bestehen: „Wenn etwa der gigantische Strombedarf für künstliche Intelligenz jetzt auch noch von unseren Äckern gedeckt werden soll, fehlt uns irgendwann das Essen als Treibstoff für natürliche Intelligenz.“