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Bauernbund korrigiert Wolfspolitik: Große Teile Brandenburgs müssen wolfsfreie Zone werden

Nach einem Jahr ergebnisloser Zusammenarbeit mit der Landesregierung sieht der Bauernbund Brandenburg, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe, keine Chance mehr, zum Thema Wolf einen Kompromiss zu finden. "Das Wolfsmonitoring ist fehlerhaft, die Wolfsverordnung ist wirkungslos, das Wolfsmanagement ist gescheitert", sagte Bauernbund-Präsident Marco Hintze bei einem Pressegespräch auf seinem Hof in Krielow, Landkreis Potsdam-Mittelmark. Der Bauernbund werde statt dessen den Widerstand der Landbevölkerung gegen den Wolf organisieren, kündigte Hintze an und forderte, große Teile Brandenburgs zur wolfsfreien Zone zu machen: "Überall, wo Menschen und Weidetiere sind, müssen Wölfe konsequent gejagt werden."

2017 hatte der Bauernbund nachgewiesen, dass die fortgesetzte Ausbreitung der Wölfe zu einer Industrialisierung der Tierhaltung und einem Rückgang der ökologischen Weidewirtschaft führen würde, und hatte Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie trotz des strengen Naturschutzes Wölfe, die sich einer Weide nähern, getötet werden können. "Alle unsere Kompromissvorschläge wurden nicht beachtet, die Zeit des Verhandelns ist vorbei", bedauert Hintze, der selber 80 Mutterkühe auf der Weide hält.

Unter der Internet-Adresse http://www.wolfsfreiezone.de können sich alle Bürger, die die Forderungen des Bauernbundes unterstützen, ab sofort eintragen und vernetzen. Am 9. März werden an mindestens fünfzehn Standorten in Brandenburg und Berlin Mahnfeuer veranstaltet. Noch im Frühjahr will der Bauernbund sich deutlich zu der Frage äußern, unter welchen Bedingungen Jäger und Landwirte sich bereits heute gegen Wölfe wehren dürfen. Weitere Aktionen seien für das gesamte Jahr geplant, so Hintze: "Wir lassen uns die ökologische Weidetierhaltung nicht durch falsch verstandenen Naturschutz kaputt machen."