Angesichts der Ankündigung des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, seine Braunkohlesparte in Deutschland verkaufen zu wollen, hat der Bauernbund Brandenburg die sofortige Einstellung der laufenden Braunkohleplanverfahren Welzow Süd 2 und Jänschwalde Nord gefordert: "Unsere Landesregierung hat die Aufgabe, den Menschen in Brandenburg zu dienen und nicht den Verkaufserlös eines ausländischen Unternehmens in die Höhe zu treiben", sagte Bauernbund-Vorstandsmitglied Christoph Schilka, Landwirt aus Guhrow im Spreewald.
Die von Vattenfall beantragte Abbaggerung von fünf Dörfern, der rund 1.800 Menschen sowie 5.000 Hektar land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche weichen müssten, bezeichnete Schilka als "Menschenrechtsverletzung und Umweltzerstörung im ganz großen Stil". Die Erschließung von Braunkohlevorkommen weit über das Jahr 2050 hinaus sei zudem ein "Frontalangriff auf die Energiewende".
Unabhängig davon wundert sich Schilka über die völlige Sprach- und Tatenlosigkeit der Landesregierung gegenüber Vattenfall: "Schon ein Moratorium bei den Braunkohleplanverfahren würde das Untenehmen empfindlich treffen und dazu zwingen, seine Verantwortung in der Region wahrzunehmen, statt sich mit satten Gewinnen aus dem Staub zu machen."