Der Bauernbund Brandenburg hat die Einschätzung des Bauernverbands-Vizepräsidenten Werner Schwarz zurückgewiesen, steigende Tierwohlstandards würden zu einer „fortschreitenden Professionalisierung der Betriebe“ führen. „Das ist eine Beleidigung für alle Tierhalter. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe arbeiten professionell seit Jahrhunderten. Wir kümmern uns um unsere Tiere und müssen uns nicht von irgendwelchen Veganern oder Wissenschaftlern und schon gar nicht vom Bauernverband erklären lassen, wie man Tiere hält“, sagte Bauernbund-Geschäftsführer Reinhard Jung, selber Mutterkuhhalter in Lennewitz in der Prignitz.
Schwarz hatte sich auf einer Tagung von Futtermittelherstellern positiv zu weiteren Umwelt- und Tierschutzauflagen geäußert und damit die Hoffnung auf eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft verbunden. „Dieser Ansatz schadet unseren Bauern und nützt der Agrarindustrie“ kritisiert Jung: „Das eigentliche Problem sind überdimensionierte Stallanlagen mit zu vielen Tieren an einem Standort, und das löst man nicht dadurch, dass man alle Bauern mit zusätzlichen Tierschutzauflagen, Dokumentationspflichten und Kontrollen überzieht.“