Der Bauernbund Brandenburg hat die vom Jusitz- und Verbraucherschutzministerium verhängte Stallpflicht als wirkungslos und unverhältnismäßig bezeichnet und ihre sofortige Aufhebung gefordert. „Alle Wildvögel sind inzwischen mit dem Vogelgrippe-Erreger in Berührung gekommen“, sagte Bauernbund-Präsident Marco Hintze: „Für die Sicherheit der größeren Geflügelbestände ist es daher unerheblich, ob draußen zusätzlich noch ein paar Gänse und Hühner rumflattern.“
Die Aufrechterhaltung der Stallpflicht bezeichnete Hintze als „bürokratische Prinzipienreiterei“. Aus fachlicher Sicht sei es ausreichend, die großen Stallanlagen durch verschärfte Hygiene zu schützen beziehungsweise bei Ausbruch der Seuche durch Tötung des Bestandes und Überwachung der Umgebung eine Ausbreitung zu verhindern.
Dagegen sei der durch die Stallpflicht angerichtete Schaden immens. Hintze: „Die besonders artgerechte Freilandgeflügelhaltung wird im Wettbewerb massiv benachteiligt. Die Hobbygeflügelhaltung als Teil der ländlichen Kultur und Lebensqualität wird absehbar verschwinden. Nicht zuletzt ist die Unterbringung von Geflügel in dafür nicht vorgesehenen Quartieren Tierquälerei – Tag für Tag, und je wärmer es draußen wird, umso schlimmer für die Kreatur.“