Der Bauernbund Brandenburg hat die Landesregierung erneut aufgefordert, den örtlichen Jägern im Rahmen einer Wolfsverordnung zu erlauben, Wölfe zu schießen, die sich menschlichen Siedlungen oder Weidetieren auf eine Entfernung von weniger als 1000 Metern nähern. „Wir erkennen ausdrücklich an, dass Jörg Vogelsänger sich inzwischen auf Bundesebene für eine Lockerung des strengen Schutzstatus einsetzt“, sagte Bauernbund-Vorstand Marcus Schilka auf dem heutigen Wolfsplenum des Ministeriums: „Jetzt muss er auch in Brandenburg handeln, damit wir unsere wehrlosen Schafe und Kälber verteidigen dürfen, alles andere wäre inkonsequent."
Eine Absage erteilte Schilka aktuellen Überlegungen, dem Problem steigender Wolfsrisse durch verstärkte Prävention zu begegnen. „Das Wettrüsten mit höheren Zäunen und schärferen Herdenschutzhunden führt die Weidetierhalter in ein ökonomisches Fiasko, mit oder ohne Fördermittel“, befürchtet der 34jährige Biobauer aus Guhrow im Spreewald. Die einzige weltweit erprobte und dauerhaft wirksame Maßnahme zum Schutz von Weidetieren sei es, dem ursprünglich scheuen Wolf durch Abschüsse wieder Respekt vor dem Menschen und seinem Eigentum beizubringen, so Schilka: „Deshalb brauchen wir auch keine Experimente mehr mit Gummigeschossen und Lebendfallen. Wir brauchen einen Minister, der entscheidet.“