Der Bauernbund Brandenburg, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe im Land, hat die Aussetzung von Teilen des so genannten Greening für 2015 gefordert. "Wenn sechs Wochen vor der Aussaat noch keine Klarheit über Art und Umfang der Umweltauflagen herrscht, können wir sie nicht erfüllen", sagte Bauernbund-Präsident Karsten Jennerjahn, Ackerbauer aus Schrepkow in der Prignitz: "Unsere Anbau-Entscheidungen für das nächste Jahr müssen wir jetzt treffen und können nicht warten, bis die Berliner Bürokraten vielleicht nach den Ferien eine Verordnung fertig haben."
Das Greening besteht aus mehreren Umweltauflagen, an deren Einhaltung die EU-Agrarsubventionen künftig gekoppelt sein sollen. Während Fruchtartendiversifizierung und Grünlandumbruchverbot weitgehend unstrittig sind, gibt es um die ökologischen Vorrangflächen nach wie vor kontroverse Diskussionen. "Wir Bauern wollen eine durch Hecken und Biotope gegliederte Kulturlandschaft, die selbst ernannten Ökologen wollen Flächenstillegung im großen Stil", fasst Jennerjahn die unterschiedlichen Positionen zusammen. Ganz gleich wie die Debatte ausgehe, lassen sich Auflagen nur einhalten, wenn sie bekannt sind, meint der Bauernbund: "Dass der Raps Ende August in die Erde muss, steht jedenfalls fest."